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Mit dem Shuttlebus geht es hinauf ... |
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Im Innenhof wird der Minnesänger des Wochenendes gesucht... |
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Der höchste Punkt der Ruine |
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Der Strudelbäcker verwöhnt die Besucher |
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Die Veranstalterin ist zufrieden |
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Ein wunderbarer Blick auf die Donau |
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Bis die Sonne hinter den Bergen untergeht |
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Bericht: Aggstein 04. - 05. 2008
Vom Waschweib 06.05.2008
Jeder der sie kennt, diese majestätische Burgruine, die hoch über der Donau thront, wird zumindest auch eine ihrer Geschichten wissen, rund um das Geschlecht der Kuenringer und dem Rosengartl. Doch seit der Zeit, in der diese Ruine wieder restauriert wurde, herausgeputzt und bewirtschaftet, seit dieser Zeit schreibt Aggstein seine Geschichte weiter. Neue Blätter die befüllt werden im Buche ihrer Geschichten und Legenden.
Oftmals Schauplatz einer Hochzeit, einem Rittergelage… und… wohl zwei Mal im Jahr zum Fixpunkt ist sie geworden in den Kalendern der Mittelaltermärkte.
Ist sie im April Auftakt zur Saison, so setzt sie einen großen Punkt am Ende der Saison im Oktober, zumindest was größere Veranstaltungen - Märkte betrifft.
Niemand, der gern und oft auf Mittelaltermärkte geht, wird sich diesen Programmpunkt entgehen lassen.
Minnegesang und Wettstreit:
Wer schmachtet am Schönsten? Wer lässt die Herzen schmelzen und gewinnt Jury, alsauch Publikum für sich?
Viele - durchaus Bekannte - nahmen die Herausforderung an, die sich dieser Markt auf Aggstein zum Thema machte. An beiden Tagen traten sie an - die Jünglinge - und das Repertoire war mehr als weitgefächert. Von französischer Tragödie mit Whiskey-Stimme bis zur bayrischen Erzählung, in der der ein Bauer den anderen übers Ohr haut. Amüsant waren sie alle, die sie da vor den Juroren ihr bestes gaben. Kolk, Franz der IV., Stoffel, Stefan Reisenzahn, Arnulf - das Schandmaul … um nur einige zu nennen.
Die Juroren waren namhafte Personen aus der musikalischen Mittelalterszene und nahmen sich manches Mal kein Blatt vor dem Mund. Wohlgemerkt doch immer mit scherzendem Unterton.
Entschieden hat letztendlich das Publikum, welches mit drei Wa(h)lnüssen ausgestattet, diese nach ihrem Gutdünken verteilte. Am Sonntag stand er dann fest, der Sieger und vielleicht wenig verwunderlich, dass Arnulf den ersten Platz erreichte, gefolgt vom Spielmeister mit Gefolge und Stefan Reisenzahn.
Musik und Trommeln liess die Burgwände erzittern.
Rhiannon gab sein Bestes, verleitete so manches Bein, zumindest dazu rhythmisch auf den Boden zu tippen, sollte man nicht schon vom Tanzfieber gefangen genommen worden sein. Unsere Horchlappen wurden zwar nicht sanft, dafür aber besonders kräftig verwöhnt und die gute Stimmung, die verbreitet wurde, liess es nicht zu, über Kälte oder Regentropfen zu klagen, die vereinzelt am ersten Markttag den Weg zum Boden fanden.
Rhiannon hatte jedoch starke Konkurrenz. Salamanda nennt sich die Gruppe bestehend aus jungen Nachwuchs-künstlern, die zumeinst schon vor der Burg die Herzen für sich gewannen. Fleißig spielten sie - sich auch manchmal die Finger wund. Und nicht nur auf Grund ihrer Jugend ernteten sie Applaus. Anerkennung ernteten sie durchaus auch von Rhiannon und so ergab sich am Samstag Abend, sowie auch am Sonntag eine gemeinsame Session. Wer da nicht tanzt, ist selber schuld.
Markt und Marktleben:
Ob es nun der Strudelbäcker war, der uns wieder einmal mit seinem dunklen Gebräu Sonntag morgens das Leben rettete und mit allen möglichen Geschichten erheiterte, oder das Spiel von Ernesto auf seiner Drehleier. Getrocknete Früchte vom fahrenden Volk, Wissenswertes vom Wissensbringer, Wolle und frisch Gesponnenes und Gefilztes bei Furibundus, wo auch Kinder auf ihre Kosten kommen konnten, sowie Leder und Schmuck und Gewandungen. Zwischendrin der “Wilde Wikinger” vertreten durch seine bessere Hälfte - was will man mehr? Gewürzt das ganze mit kleinen Wortduellen zwischen Bäckerjungen und Bierbrauer, dokumentiert vom letzten Harlekin - hier konnte sich wohl keiner das Lachen verkneifen.
Der letzte Harlekin, den möchte ich hier separat noch erwähnen. Denn seine unvergleichliche Art, aus Situationen die Komik zu ziehen und dar zu stellen lässt wohl seine Fangemeinde wachsen - jawohl, die gibt es schon!
Lagerleben und Gerichtsverhandlung:
Ordo Teutonicus, die Deutschritter und die Wikingergruppe Mjöllnir.
Via Nostra gab sich sein Stelldichein und zeigte einen Schaukampf. Gerichtsverhandlungen gab es zu bewundern oder die ohrenschmerzende Einlage beim Minnesänger-Wettbewerb. Man muss schon gut sein, um so falsch singen zu können.
Zusammenfassend:
Ein schönes Fest, wie eigentlich immer auf Aggstein. Unterhaltend, stimmig, die Möglichkeit - einfach ab zu tauchen. Ein schönes Gefühl, dass man mit nach Hause nimmt. Mit in die lange Pause, bis zum nächsten Frühjahr… wenn da nicht…
Pers. Anmerkung und Aufruf:
Wenn da nicht.. Ein kleiner großer Schatten, welcher indirekt mit diesem Markt zu tun hat, wäre. Ein lieber Mensch, Patrick, so vielen ein netter Bekannter oder guter Freund, ist auf dem Weg nach Aggstein tödlich verunglückt.
Wir folgen dem Aufruf auch von unserer Seite und wollen es auch hier veröffentlichen, dem Wunsch seiner Familie nachkommen. Es soll am Donnerstag, dem 9. Oktober 2008, um 15 Uhr, in Krems-Stein die Beisetzung in mittelalterlicher Art stattfinden. Jeder aus der Szene und jeder der ihn gekannt hatte ist dazu eingeladen. Ein Fest dem Nordmann zu ehren wird anschließend stattfinden. Es wird gebeten, gewandet zu erscheinen. Nähere Infos auf "huscarl"
Das Waschweib 06.05.2008 |